Verantwortung übernehmen, Risiken erkennen, sicher handeln

Für Betriebe & Berufsschulen

Unterwegs für den Ausbildungsbetrieb

Besorgungen, Lieferfahrten oder Kundenkontakte: Viele Auszubildende übernehmen frühzeitig Aufgaben, die nicht direkt am eigentlichen Arbeitsplatz stattfinden. Das stärkt das Selbstvertrauen und die Eigenständigkeit, birgt aber gleichzeitig neue Herausforderungen.
Besonders wenn der Arbeitsweg oder kleine Fahrten eigenverantwortlich erledigt werden, zeigt sich, dass Verantwortung im Straßenverkehr nicht nur eine Frage des Könnens, sondern vor allem auch der Haltung ist.

In der hier beschriebenen Geschichte wird ein junger Auszubildender überraschend damit betraut, mit einem neuen Firmenwagen ein wichtiges Ersatzteil zu besorgen. Zwischen anfänglicher Unsicherheit und wachsendem Selbstvertrauen zeigt sich ein realistisches Bild: Moderne Fahrzeuge mit Assistenzsystemen bieten Sicherheit, aber sie ersetzen weder Aufmerksamkeit noch Reife im Umgang mit neuen Situationen. Ablenkung, Selbstüberschätzung und Zeitdruck treffen auf neue Technik, Verantwortung und den Wunsch, sich zu beweisen.

Die Erfahrung zeigt:
Junge Fahrerinnen und Fahrer befinden sich in einer Phase, in der sie technisch und emotional überfordert sein können, ohne es zeigen zu wollen. Umso wichtiger ist es, die Brücke zwischen Vertrauen schenken und klarer Vorbereitung zu schlagen.

Lehrkräfte und Ausbildende können hier ansetzen:
• Wie schätzen sich junge Erwachsene in solchen Situationen selbst ein?
• Was verunsichert sie? Was gibt ihnen Sicherheit – und was sind mögliche Risiken?

Die begleitenden Materialien helfen, solche Situationen realitätsnah zu reflektieren und in einem sicheren Rahmen zu besprechen, denn Verantwortung zu übernehmen ist kein Selbstläufer, sondern ein Lernprozess, der Begleitung, Reflexion und gegenseitiges Vertrauen braucht. Wenn junge Menschen diesen Prozess bewusst durchlaufen, profitieren nicht nur sie selbst, sondern auch der Ausbildungsbetrieb davon.

Vorausschauend denken, Zeit nutzen, Gefahren vermeiden

Für Betriebe & Berufsschulen

Zeitmanagement

Zwischen Schulschluss und Betrieb kann Zeitdruck zur Gefahr werden. Eine Berufsausbildung bedeutet oft mehr als nur der Wechsel zwischen Schule und Betrieb – sie ist ein Spagat zwischen Anforderungen, Terminen, Erwartungen und dem eigenen Anspruch, allen Dingen gerecht zu werden. Gerade wenn Auszubildende direkt nach der Berufsschule noch in den Betrieb fahren, wird der notwendige Weg zur dynamischen Übergangszone zwischen Lernumfeld und Arbeitsalltag. Dies geht mit vielen mentalen und emotionalen Herausforderungen einher.

In der hier geschilderten Geschichte gerät ein Auszubildender in genau so eine Situation. Zwischen Nachfragen zum Test, der wartenden Freundin und dem Wissen um einen wichtigen Termin im Betrieb, trifft er eine riskante Entscheidung im Straßenverkehr. Der Versuch, trotz Verzögerung noch pünktlich zu sein, führt zu einer gefährlichen Situation.

Zeitdruck, Ablenkung, Gruppendynamiken und Unklarheit über Prioritäten sind typische Belastungsfaktoren im Alltag einer Berufsausbildung. Sie führen schnell zu riskantem Verhalten, vor allem im Straßenverkehr und gerade bei jungen Menschen mit noch wenig Fahrerfahrung. Dabei ist es oft nicht mangelndes Können, sondern das komplexe Handhaben paralleler Aufgaben, Anforderungen und Erwartungen, die sie überfordern.

Lehrkräfte und Ausbildende können hier ansetzen und mit jungen Erwachsenen ins Gespräch kommen:

• Was stresst mich im Alltag und wie erkenne ich Stressfaktoren rechtzeitig?
• Was ist wichtiger: pünktlich sein oder sicher ankommen?
• Wie gehe ich mit widersprüchlichen Erwartungen um, ohne mich selbst zu verlieren?

Die Materialien helfen dabei, diese Alltagssituationen realistisch, nahbar und reflektiert zu thematisieren. Sie sensibilisieren für das Zusammenspiel von Emotion, Verantwortung und Fahrverhalten und zeigen auf, wie wichtig es ist, in Stresssituationen Ruhe zu bewahren und Prioritäten zu setzen. Denn sichere Entscheidungen entstehen nicht durch Tempo, sondern durch Klarheit. Nur wer sich selbst nicht überfordert, kann sicher unterwegs sein – für sich, für andere und im Sinne des Ausbildungsbetriebs.

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